Bei der Abholung des Motors fiel sofort auf, dass eines der beiden Schwungräder fehlte.
Dieses wurde nun nachgefertigt:
- Ursprünglich wurde das originale Laufrad gegossen. Da in der Schule jedoch nur Alu - Guss möglich ist, mussten wir den Nachbau mittels Zerspanungstechnik anfertigen. Nach längerer Überlegung kamen wir zu dem Konzept, das Werkstück in mehrere Komponenten aufzuteilen und anschließend zu verschweißen: Außenring, Speichen und Nabe.
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Schwungrad Inventorzeichnung |
- Das erste Problem wurde schnell klar: Der Außendurchmesser des Schwungrades, bzw. des Außenrings, überstieg den Bearbeitungsbereich unserer Maschinen in der Schule. Wir kontaktierten die Firma Maschinenbau Pototschnig, um ein solches Drehteil zu bekommen. Großzügigerweise stellte uns Herr Pototschnig einen auf unsere benötigten Maße gedrehten Außenring zur Verfügung.
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Außenring für Schwungrad |
- Als nächstes mussten die Speichen angefertigt werden. Die Form wurde im AutoCAD Inventor etwas abgeändert, um eine leichtere Bearbeitung zu ermöglichen. Weiters wurde die Wandstärke vergrößert, da beim nachfolgenden Plasmaschneiden die Abweichtoleranz sehr groß ist (vor allem bei dicken Blechen).
Als Material verwendeten wir beim ersten Versuch ein 30mm dickes Stahlblech und schnitten die Kontur der Speichen mit dem Plasmaschneider. Schnell wure klar, dass die Wandstärke zu groß für die Maschine ist und eine Alternativlösung benötigt wird.
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Programm für Plasmaschneider |
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Schneidversuch mit 30mm Blech |
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kaputte Düse wegen Überbeanspruchung |
- Nach dem gescheiterten Versuch mit dem 30mm dicken Blech, probierten wir es erneut mit drei 12mm Blechen. Der Unterschied in der Wandstärke ermöglichte das Plasmaschneiden. Die fertig geschnittenen Teile wurden dann mit dem Winkelschleifer von dem beim Schneiden entstandenen Zunder befreit.
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Schneidversuch mit 12mm Blech |
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Entgraten mit Winkelschleifer |
- Die Außenflächen der 3 Räder waren sehr ungenau, da der Lichtbogen seitlich wegzieht beim schneiden. Deshalb wurden die Teile auf der Drehmaschine mit einem Dreibackenfutter aufgespannt und auf den gewünschten Durchmesser abgedreht.
Um den großen Durchmesser drehen zu können, wurde ein spezieller Verlängerungs-Aufsatz für den Meißel verwendet. Danach wurde der Innendurchmesser für die Nabe gedreht.
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Aufspannen |
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Längsdrehen |
- Für die Nabe wurde eine Welle auf das gewünschte Maß gedreht und gebohrt. Die Bohrung wurde anschließend noch mit dem Innendrehmeißel aufgedreht, damit sie genau auf die Kurbelwelle passt.
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Nabe innendrehen |
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Außenring, Speichen und Nabe |
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erster Fräsversuch mit Schaftfräser |
- Uns wurde von der Firma Elmont ein HPC Schrupp-Schaftfräser mit Durchmesser 20 mm zur Verfügung gestellt, mit dem die Bearbeitung der Speichen möglich war.
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Fräsbearbeitung |
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HPC Schrupp-Schaftfräser |
- Nachdem die Fräsarbeiten beendet und alle Kanten entgratet waren, konnte das Schwungrad verschweißt werden. Dazu wurde die Mitte mit dem Höhenreißer ausgemessen und mehrmals geheftet. Danach wurden alle Komponenten miteinander voll verschweißt.
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